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CBD bei Morbus Crohn: Studien & Anwendung

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Geschrieben von Nathalie Müller
Aktualisiert am August 16, 2019

Die Cannabispflanze verwendet man seit vielen Jahren auf vielfältige Weise. Heutzutage untersucht man Cannabis und seine Derivate auf ihre potenzielle therapeutische Wirkung bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (IBD). Dazu gehören auch Colitis Ulcera (UC) und Morbus Crohn (CD).

Dies sind die beiden Hauptkategorien von Darmerkrankungen. In Deutschland leiden mehr als 320.000 an einer chronisch entzündlichen Darmkrankheit. Man nimmt an, dass davon mindestens die Hälfte an Morbus Crohn erkrankt ist.

Seit 1996 verwendet man in Kalifornien Marihuana zu medizinischen Zwecken. Erkrankte benutzen es, um verschiedene Symptome wie starke Schmerzen und Appetitlosigkeit zu behandeln. Heutzutage beginnen viele Menschen damit, CBD gegen Morbus Crohn zu verwenden. Aber ist das eine praktikable Option? Werfen wir einen Blick darauf, was genau Morbus Crohn ist, wie CBD bei seiner Behandlung helfen könnte und was die medizinische Forschung herausgefunden hat.

Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn ist eine entzündliche Erkrankung, die das gesamte Magen-Darm-System betreffen kann. Häufig tritt sie im Dünndarm auf. Die Hauptursache für die auftretenden Symptome ist eine Entzündung. Sie kann zu Bauchschmerzen, Völlegefühl, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Durchfall und Verstopfung verursacht sowie zu Darmverschluss führen.

Die durch Morbus Crohn verursachte Entzündung kann sich oft tief in Schichten des betroffenen Darmgewebes ausbreiten. Morbus Crohn kann sowohl eine kräftezehrende als auch schmerzhafte Erkrankung sein. Manchmal kann sie sogar zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Es gibt zwar kein bekanntes Heilmittel gegen Morbus Crohn, aber Therapien, die dazu beitragen könnten, die Anzeichen und Symptome der Erkrankung zu verringern.

Bei einigen Menschen mit Morbus Crohn ist nur das letzte Segment des Dünndarms, das als Ileum bekannt ist, betroffen. Bei anderen kann die Krankheit jedoch auch auf den Dickdarm beschränkt sein. Dies sind die häufigsten Bereiche, welche die Krankheit betrifft.

Die Symptome und Anzeichen von Morbus Crohn können sowohl leicht als auch schwer sein. Normalerweise entwickeln sie sich allmählich. Manchmal können sie aber plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten. Es kann auch Zeiten geben, in denen Patienten überhaupt keine Symptome haben. Dies bezeichnet man auch als Remission.

Wenn die Krankheit aktiv ist, können die Symptome Müdigkeit, Blut im Stuhl, ein wunder Mund, Gewichtsverlust und verminderter Appetit, Bauchschmerzen und Krämpfe, Fieber, Durchfall und Schmerzen oder Ausfluss um den Anus sein.

Wie hilft CBD gegen Morbus Crohn?

Fast täglich gibt es neue Veröffentlichungen über Forschungsergebnisse zu CBD. Es ist absolut klar, dass wir in Sachen CBD gerade erst die Spitze des Eisbergs entdecken. Wir erfahren, wie das Cannabinoid funktioniert und mit physischen sowie mentalen Bedingungen interagiert. Klar ist, dass der therapeutische Nutzen von CBD offenbar zu 100 % mit dem Endocannabinoidsystem (ECS) zusammenhängt.

Das ECS besteht aus zwei Primärrezeptoren; CB1 und CB2. Beide Rezeptoren kommen im gesamten Körper vor. Die CB1 Rezeptoren treten hauptsächlich im Zentralnervensystem – also im Rückenmark und Gehirn – auf. Die CB2 Rezeptoren befinden sich überwiegend im Immunsystem und auch im hämatopoetischen System, das Lymphknoten, Thymus, Milz und Knochenmark umfasst.

Die CB1 Rezeptoren regulieren das Gleichgewicht (Homöostase) im Körper. Sie steuern Funktionen wie Stimmung, Appetit, Blutdruck, Stress, Angst, Schmerzempfindung, Schlaf, Aggression und sogar das Verhalten. Die CB2 Rezeptoren regulieren den Entzündungsprozess, indem sie dazu beitragen, die Freisetzung von Zytokinen zu kontrollieren, die von Immunzellen produziert werden. Das ist ein wesentlicher Bestandteil von Morbus Crohn. Die Aktivierung dieser Rezeptoren führt zu entzündungshemmenden Wirkungen und Schmerzlinderung. CBD hat die Eigenschaft, diese Rezeptoren zu aktivieren.

CBD reduziert die entzündliche Hypermotilität, die mit Morbus Crohn assoziiert ist. Durch die Hemmung eines bestimmten Leberenzyms, das für den Abbau von Endocannabinoiden verantwortlich ist, ermöglicht die CBD-Supplementierung, dass Anandamid seine natürlichen entzündungshemmenden und motilitätshemmenden Wirkungen entfaltet. CBD wirkt nur im entzündeten Bereich und lässt die gesunden Bereiche des Darms unberührt. Es bindet zwar nicht direkt an die CB1 Rezeptoren, kann diese jedoch durch Erhöhen der Endocannabinoidspiegel aktivieren. So kann es gegen Entzündungen helfen.

CBD interagiert auch mit CB2 Rezeptoren. Dies ist eine weitere Möglichkeit, Entzündungen zu behandeln. CB2 Rezeptoren, die sich auf den Immunzellen befinden, können die Freisetzung von Zytokinen regulieren. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von entzündungsfördernden Proteinen. Wenn das CBD diese Rezeptoren aktiviert, stört es die Produktion von Zytokinen, und dies hilft, Entzündungen und die damit verbundenen Symptome zu reduzieren.

Medizinische Erkenntnisse: Cannabinoide wie CBD gegen Morbus Crohn

Studien, die man mit CBD und Morbus Crohn durchgeführt hat, haben ergeben, dass CBD allein die Fähigkeit besitzt, Entzündungen zu reduzieren und die Aktivität der Krankheit zu hemmen.

1. Studie

In einer Studie, welche die Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der Universität Tel Aviv durchführte, nahmen 21 Patienten, die mit Hilfe von Steroiden und anderen Medikamenten keine Linderung bei Morbus Crohn gefunden hatten, an einer achtwöchigen Studie teil, um die Wirksamkeit von Cannabis zu testen.

Elf der Patienten rauchten zweimal täglich Cannabis. Die anderen zehn waren Teil der Kontrollgruppe, die ein Placebo bekam. 10 der 11 Patienten aus der Cannabis-Gruppe erleben eine Linderung der Symptome ihres Morbus Crohn. Bei 5 kam es zu einer vollständigen Remission der Krankheit. Drei der Patienten konnten auch die zuvor eingenommenen Steroide absetzen.

2. Studie

Eine weitere Studie führte dieselbe Abteilung der Universität durch. Hier testete man, ob Cannabis die Lebensqualität, Krankheitsaktivität und Gewichtszunahme von 13 Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen während einer dreimonatigen Studie verbessern konnte.

Die Studie ergab, dass Patienten eine durchschnittliche Gewichtszunahme von 4,3 kg und einen durchschnittlichen Anstieg des BMI (Body-Mass-Index) von 1,4 aufwiesen. Das bedeutet, dass Cannabis tatsächlich die Fähigkeit des Magen-Darm-Systems zur Aufnahme von Nährstoffen verbesserte. Bei der Umfrage zur Lebensqualität gaben die Patienten an, dass sich bestimmte Aspekte ihres Lebens erheblich verbessert hätten, wie z.B. die Arbeitsfähigkeit, die sozialen Kontakte, Depressionen und das Schmerzniveau.

3. Stunde

In einer 2012 veröffentlichten Laborstudie induzierte man Ratten mit Colitis und behandelte sie anschließend mit verschiedenen Formen von CBD. Die Ergebnisse brachten eine bemerkenswerte Verringerung der Kolonentzündung und auch eine Verbesserung der Krankheitsparameter hervor.

Medizinische Vorteile von CBD gegen Morbus Crohn

Was sind die medizinischen Vorteile von CBD gegen Morbus Crohn? Erstens ist CBD sicher, weil es zu 100 % natürlich und daher im Vergleich zu Arzneimitteln für den Körper ungefährlich ist. Der Körper kann CBD so verwerten, dass er keine unerwünschten Wirkungen hervorruft. In CBD sind keine Allergene enthalten, daher ist die Verwendung für alle sicher.

Das Unglaubliche an CBD ist, dass es viele der Symptome behandeln kann, die mit Morbus Crohn in Verbindung stehen. Unabhängig davon, ob Sie unter chronischen Schmerzen, Übelkeit oder Müdigkeit leiden, kann CBD diese Auswirkungen aktiv reduzieren.

Wie nimmt man CBD gegen Morbus Crohn?

Jede Person ist anders und jedes Individuum reagiert unterschiedlich auf CBD. Deshalb ist es sehr schwierig, eine genaue empfohlene Dosierung anzugeben. Für jedes CBD Produkt kann eine andere Dosierungsempfehlung gelten, da jedes Produkt anders ist. Im Durchschnitt sind bei der Mehrheit der Anwender jedoch 25 mg CBD pro Tag wirksam. Bei intensiven Symptomen kann man die Dosis wöchentlich erhöhen, bis die gewünschten Wirkungen erreicht sind.

Um die mit Morbus Crohn verbundenen Symptome zu behandeln, empfihelt man, CBD Öl täglich entweder in Form von CBD Kapseln oder Tinkturen einzunehmen. Die Inhaltsstoffe in den beiden Produkten sind in der Regel gleich. Der einzige Unterschied ist die Form und der Dosierungsfaktor. Einnehmbare Produkte verschaffen mehrere Stunden lang Linderung. Viele Menschen spüren die Auswirkungen sogar den ganzen Tag lang. Der einzige Nachteil ist, dass das CBD bis zu 90 Minuten benötigt, bis der Blutkreislauf es vollständig aufnimmt. Das bedeutet, dass Sie die Wirkungen nicht sofort spüren.

Was kann CBD gegen Morbus Crohn also?

Wie die Forschung kontinuierlich zeigt, kann CBD bei der Behandlung gegen Morbus Crohn so wirksam sein, dass bei einigen Patienten sogar eine vollständige Remission der Krankheit auftritt. Pharmazeutische Medikamente versagen oft, werden mit der Zeit unwirksam oder gehen mit langfristigen und schweren Nebenwirkungen einher. Hier scheint CBD eine sichere Alternative zu sein, insbesondere für diejenigen, die ihre Schmerzen lindern möchten.

Obwohl Morbus Crohn-Patienten einen lebenslangen Kampf führen, ist es ermutigend zu wissen, dass es anscheinend die Möglichkeit gibt, mithilfe von CBD ein normales Leben zu führen.