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Die 5 beliebtesten Cannabinoide

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Geschrieben von Mark Schneider
Aktualisiert am Juli 15, 2019

Haben Sie sich jemals gefragt, wie Cannabis tatsächlich im menschlichen Körper wirkt und was seine Cannabinoide machen? Wie ist sein medizinischer Effekt möglich und welche Verbindung hat die Pflanze mit der Heilung unseres Körpers? Falls Sie bereits vom Endocannabinoidsystem (ECS) gehört haben, wissen Sie, dass unser Körper aus Rezeptoren besteht, die mit Cannabinoiden interagieren.

„Was sind Cannabinoide eigentlich?“, fragen Sie sich nun wahrscheinlich. Wir gehen Ihnen nun im Folgenden gerne die Antwort. Cannabinoide sind mehr oder weniger natürlich vorkommende chemische Verbindungen. Sie finden sich in der Cannabispflanze und alle verfügen über spezielle heilende Wirkungen. Es gibt mehr als 100 bekannte Cannabinoide. Sie imitieren die Endocannabinoide, welcher unser Körper auf natürliche Art und Weise produziert. Cannabinoide wirken entweder direkt oder indirekt mit den Cannabinoidrezeptoren zusammen. Sie unterstützen unseren Körper dabei, seine Gesundheit und Stabilität aufrechtzuerhalten.

1990 hat man das Endocannabinoidsystem entdeckt. Richtig, das ist noch gar nicht so lange her. Es befindet sich sowohl in unserem peripheren Nervensystem als auch im Zentralnervensystem. Seine Aufgabe ist es, die Körperprozesse zu regulieren. Durch verschiedenste Prozesse erzeugen sie so die Homöostase.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die fünf beliebtesten Cannabinoide und gehen auf Ihre Wirkung ein. Aber zuerst ist es wichtig, dass wir den Hauptunterscheidungsfaktor bei der Bewertung von Cannabinoiden verstehen. In unseren Körpern gibt es zwei Hauptrezeptoren, die uns bis heute bekannt sind: Die CB1 und CB2 Rezeptoren. Die CB1 Rezeptoren befinden sich im Gehirn und die CB2 Rezeptoren im Körper. Cannabinoide können sich an diese Rezeptorstellen binden. Die Wirkung eines Cannabinoids ist davon abhängig, an welche Rezeptorstelle sie docken.

Die vielen verschiedenen Cannabissorten verfügen über unterschiedliche Cannabinoide. Konsumiert man sie, üben sie eine Vielzahl verschiedener Heilkräfte aus. Diese sind davon abhängig, mit welcher Rezeptostelle sie interagiert. Deswegen kann man eine Pflanze bei so vielen verschiedenen Erkrankungen einsetzen. Lassen Sie uns also schnell loslegen …

Top-5 Cannabinoide in Cannabis [erklärt]

Beginnen wir mit dem ultimativen und bekanntesten Cannabinoid:  THC. Es ist bekannt für seine psychoaktiven Wirkungen. THC ist auch jener Vertreter, den man mit den bekannten „Highs“ in Verbindung bringt. Einige aber nicht alle Konsumenten wünschen sich diese Wirkungen. Man bringt sie mit einer Vielzahl von Vor- und Nachteilen in Verbindung. THC hat allerdings auch einige unglaubliche Wirkungen und therapeutische Vorteile, die man nicht außer Acht lassen sollte.

#1 | THC (Delta (9)-tetrahydrocannabinol)

THC ist besonders nützlich, um Entzündungen und Schmerzen zu lindern. Es richtet sich direkt an die zugrunde liegenden Ursachen von Entzündungsstörungen und chronischen Schmerzen. Es wirkt auch gut gegen Erbrechen und Übelkeit. Gleichzeitig ist es ein großartiger Appetitanreger.

THC bindet sich sowohl an die CB1- als auch an die CB2-Rezeptoren. Im Körper kann man es viel länger nachweisen als die meisten anderen Medikamente. Die psychoaktiven Effekte halten aber normalerweise nur einige Stunden an. THC kann man bis zu 20 Stunden nach der Einnahme im Blut nachweisen. Nach der Anwendung speichern Organe und Fett drei bis vier Wochen lang.

Abgesehen von den oben genannten gesundheitlichen Vorteilen, gibt es noch weitere Anwendungsgebiete. Dazu gehören: das Verringern von Muskelkrämpfen, Hilfe beim Schlafen, Glaubkomabehandlung und der Schutz des Nervensystems. Deswegen ist THC so hilfreich bei der Behandlung von ADHS, Autismus und Symptomen nach einem Schlaganfall.

#2 | CBD (Cannabidiol)

CBD ist das andere sehr bekannte Cannabinoid. Es wird oft als „Neuling“ bezeichnet. Obwohl es erst in den letzten Jahren an Bekanntheit gewinnen konnte, weiß man über seine Existenz eigentlich genauso lange wie über jene von THC. Die CBD Wirkung ist bekannt für seine medizinischen Eigenschaften. In der medizinischen Welt hat sich CBD wirklich durch seine Effekte bei der Behandlung von Epilepsie und Krebs, unter anderem ohne die psychoaktiven Wirkungen von THC, profiliert.

Es steht außer Frage, dass CBD im Moment der „Neuling“ der Cannabinoide ist. Wahrscheinlich haben Sie schon bemerkt, dass CBD plötzlich überall zu finden ist. Sie können inzwischen CBD-Kosmetika, CBD infudierte Getränke oder Öle an fast jeder Ecke kaufen. Inzwischen wollen alle, angefangen bei der ängstlichen Cousine bis hin zur an Arthritis leidenden Oma, CBD in ihre Hände bekommen.

Letztes Jahr hat die amerikanische Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA das erste offizielle CBD Medikament zugelassen. Es heißt Epidiolex und man verwendet es zur Behandlung bestimmter Formen von Epilepsie. CBD reduziert nicht nur Anfälle und bekämpft das Wachstum von Krebszellen. Es bietet auch die Linderung und Entspannung bei Angstzuständen.

CBD ist auch ein Antipsychotikum. Deswegen verwendet man es zur Behandlung von psychischen Erkrankungen. Weitere beliebte Anwendungsgebiete für CBD sind zur Linderung von Muskelkrämpfen, als Schmerzbehandlung und entzündungshemmendes Mittel.

#3 | CBDa (Cannabidiolsäure)

CBDa ist nicht psychoaktiv und der saure Vorläufer von CBD. Man kann diesen Stoff in lebenden oder rohen Cannabisformen finden. Besonders tun sich hier jene Hanfpflanzen hervor, die man züchtet, um hohe CBD Konzentrationen zu kultivieren. In wachsenden Pflanzen existiert CBD in Form von CBDa. Erst wenn die Pflanze getrocknet, geschnitten und erhitzt ist, entsteht CBD.

Es ist nicht bekannt, dass CBDa direkt mit CB1 und CB2 Rezeptoren interagiert. Es wirkt aber im Endocannabinoidsystem (kurz ECS) als Inhibitor des COX-2-Enzyms. Deswegen hat es die Fähigkeit, die Entzündungsaktivität im Körper zu verringern. Man nimmt außerdem an, dass CBDa das Serotonin erhöht, das den 5-HT-Rezeptor beeinflusst. Diese Wechselwirkung kann CBDa unter den Cannabinoiden zu einem wichtigen Faktor für die antimetrische Wirkung von Marihuana machen.

Während richtige Forschungsergebnise über CBDa fehlen, gibt es einige andere bekannte Vorteile der Verbindung. Zu ihnen gehört, dass es Entzündungen lindert, gegen Übelkeit und Erbrechen wirkt, gegen Psychosen hilft und als Mittel gegen Krebs aktiv ist.

#4 | CBN (Cannabinol)

Obwohl sein Name dem von CBD sehr ähnlich ist, weist CBN unter den Cannabinoiden aber ein einzigartiges Profil von Vorteilen und Wirkungen auf. Die Forschung arbeitet daran, die wissenschaftlichen Untersuchungen auszuweiten. Bisher gehören zu den nachgewiesenen Wirkungen von CBN: Schmerzlinderung, antibakterielle Eigenschaften, Hilfe gegen Schlaflosigkeit und eine krampflösende Wirkung sowie entzündungshemmende Eigenschaften. Es ist bekannt, dass es das Wachstum von Knochenzellen fördert und Appetit anregt.

Das charakteristischste Merkmal von CBN ist jedoch seine beruhigende Wirkung. Laut medizinischer Forschung sind 5 mg CBN genauso wirksam wie 10 mg vom mildem pharmazeutischen Beruhigungsmittel Diazepam. Wenn Sie Cannabis verwenden, um sich beim Schlaf zu helfen, könnte ein bisschen CBN Wunder bei Ihnen bewirken.

CBN entsteht, wenn THC erhitzt oder auf andere Weise Sauerstoff ausgesetzt wird. Der Oxidationsprozess wandelt THC in CBN um. Dies ist der Grund, warum CBN in gealtertem oder schlecht gelagertem Cannabis eher auftritt, da es Sauerstoff ausgesetzt war. Einige Leute halten das Vorhandensein von CBN für eine schlechte Sache, weil es bedeutet, dass weniger THC zur Verfügung steht. In Wirklichkeit bedeutet es jedoch nur, dass das die Pflanze bzw. das Produkt über ein geringfügig anderes photochemisches Profil verfügt. Dies verändert den therapeutischen Nutzen der Blüte.

Während CBN eine großartige sedierende Substanz ist, hat es keine psychoaktiven Wirkungen. Daher ist es ein guter Medikamentenersatz, ohne dabei ein „High“ zu erleben.

#5. CBGa | (Cannabigerol)

Für viele Cannabis-Enthusiasten ist THC das wichtigste Cannabinoid. Das andere gut erforschte Cannabinoid ist CBD. Es gibt jedoch eines, das noch wichtiger ist – nämlich CBGa. Es ist das sogenannte „Mutter-Cannabinoid“. Eigentlich handelt es sich hierbei um den Vorläufer aller anderen Cannabinoide, die in der Cannabispflanze vorkommen. Der Grund, warum es als das „Mutter-Cannabinoid“ gilt, ist, dass es ohne dieses Cannabinoid kein anderes Cannabinoid geben würde.

CBGa entsteht in der Cannabispflanze während des Wachstums. Wenn die Pflanzen reifen, wandelt sich dieses Cannabinoid unter anderem in THCa, CBDa und CBCa um. Möglicherweise wundern Sie sich jetzt, warum jedes dieser Zeichen mit einem „-a“ endet. Dies liegt daran, dass sie die sauren Variationen (Engl. acid) der Verbindungen sind. Durch Hitze oder Decarboxylierung werden die Cannabinoide aktiviert und wandeln sich entsprechend in THC, CBD und CBC um.

Wie viel CBGa in jedes der anderen Cannabinoide umgewandelt wird und in welchem Verhältnis es sich befindet, hängt hauptsächlich von der Genetik, in gewissem Maße aber auch von den Wachstumsbedingungen ab. In Industriehanfpflanzen findet typischerweise mehr Umwandlung in CBD und CBG statt als in solchen Pflanzen, die für einen hohen THC-Gehalt gezüchtet wurden. Die Zunahme verschiedener Kreuzungen in den letzten Jahrzehnten hat jedoch zu vielen Ausnahmen geführt.

Es ist bekannt, dass CBGa antibakterielle, entzündungshemmende, antiproliferative und analgetische Eigenschaften besitzt. Die meisten Forschungen über das Cannabinoid beschäftigen sich jedoch wesentlich mit seiner Rolle bei der Biosynthese anderer Cannabinoide.

Was sind Cannabinoide also?

Nun kennen Sie sie – die Top der 5 natürlich vorkommenden Cannabinoide der Cannabispflanze. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel eine Antwort auf die Frage geben konnten: „Was sind Cannabinoide“.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Cannabinoide die „funktionalen“ chemischen Verbindungen von Cannabis sind: Sie sind unter anderem verantwortlich für die hohe Produktion sowie für die physiologischen Auswirkungen der Pflanze auf unseren Körper (Schmerzlinderung, Schlafhilfe, Angstlinderung usw). Hoffentlich helfen Ihnen die Informationen, die wir Ihnen zur Verfügung gestellt haben. Gerne können Sie sich jederzeit an uns wenden oder unten einen Kommentar hinterlassen, wenn Sie weitere Fragen, Kommentare oder Bedenken haben!