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Wie funktioniert die CO2-Extraktion für CBD Öl?

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Geschrieben von Mark Schneider
Aktualisiert am Februar 12, 2019

Cannabidiol oder CBD ist eine der Verbindungen, die auch unter dem Namen Cannabinoide bekannt sind. Sie befinden sich von Natur aus in der Cannabispflanze. Im Laufe der Jahre haben Wissenschaftler festgestellt, dass verschiedene Cannabinoide unterschiedliche Wirkungen auf den menschlichen Körper haben. Die Forschung ist hier allerdings noch nicht abgeschlossen. CBD ist eines der am meisten erforschten Elemente der Cannabispflanze. Derzeit erfreut es   und kann sich derzeit einer hohen Resonanz auf den Märkten der westlichen Welt erfreuen.

In Deutschland ist CBD Öl zugelassen, obwohl die Cannabispflanze generell verboten ist. CBD Produkte können Sie in Apotheken, Bioläden oder Online-Shops finden. Neben den Ölen vertreiben viele Geschäfte auch Lebensmittel, Vape-Kartuschen und sogar Lotionen mit CBD-Anteil.

Der wachsenden Beliebtheit von CBD stehen allerdings viele offene Fragen gegenüber. Den meisten Menschen kommt dabei direkt die Frage in den Sinn, wie man CBD aus der Cannabispflanze gewinnt, ohne dabei andere, illegale Substanzen wie THC mit ins Produkt zu bringen. In diesem Artikel sprechen wir darüber, wie man CBD, durch den Prozess der CO2-Extraktion, gewinnt. Aber zuerst wollen wir ein wenig mehr darüber sprechen, was CBD eigentlich ist.

Was ist Cannabidiol?

Hören Menschen das Wort Cannabis, danken sie sofort an Marihuana, auch wenn dies nur eine Sorte der Cannabispflanze ist. Dabei assoziieren Sie es direkt mit dem Drogenkonsum jener Menschen, die einfach nur ein „High“ erleben möchten. Diese berauschende Wirkung entsteht durch eines der Cannabinoide, das man Tetrahydrocannabinol (THC) nennt. Während Cannabis und THC wegen psychoaktiver Eigenschaften stark stigmatisiert und berüchtigt sind, hat CBD eine komplett andere Wirkung.

Cannabidiol beeinflusst unseren Körper anders als sein bewusstseinsveränderndes Gegenstück. Wann immer Cannabinoide in den Körper gelangen, interagieren sie mit dem Endocannabinoidsystem (ECS). Jeder menschliche Körper verfügt über das ECS – ein Netzwerk von Cannabinoidrezeptoren und Endocannabinoiden. Hierbei handelt es sich um Verbindungen, die wir auf natürliche Weise produzieren. THC interagiert überwiegend mit CB1-Rezeptoren im Gehirn und Zentralnervensystem. Das hat die Folge, dass eine berauschende Wirkung entsteht. Auch wenn CBD ebenfalls mit den CB1-Rezeptoren im Gehirn interagiert, konzentriert es sich hauptsächlich auf CB2-Rezeptoren. Diese finden sich reichlich im Immunsystem, im Gewebe und in den Organen.

Mit anderen Worten, obwohl es sich um ein Cannabinoid handelt, kann Sie CBD nicht „high“ machen. Darüber hinaus gibt es Behauptungen, dass CBD dazu beitragen könnte, den THC-Gehalt während des Konsums von Marihuana auszugleichen. Unabhängig davon, ob dies nun zutrifft oder nicht, können Sie sicher sein, dass die Einnahme von CBD Öl Ihren Geist nicht beeinträchtigt.

CBD in Deutschland

In Deutschland ist CBD an sich legal. Die einzige Schwierigkeit hier ist, dass CBD,welches man hierzulande verkaufen möchte, aus Hanf und nicht aus Marihuana gewonnen werden muss. Hanf ist ein weiteres Mitglied der Cannabis-Familie. Diese Pflanze enthält aber weniger als 0,2 % THC, was der gesetzlichen Grenze für CBD Öle entspricht.

Warum verwenden Leute CBD?

Menschen kaufen CBD Öle, um sie als Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden. Auf diese Weise integrieren Sie das Öl in ihren Alltag, um ihr allgemeines Wohlbefinden zu fördern.

Wie bereits erwähnt interagiert CBD mit dem Endocannabinoid-System. Die Hauptaufgabe des ECS besteht darin, die Homöostase im Körper aufrechtzuerhalten. Mit anderen Worten sorgt es dafür, dass alle Bedingungen in unserem Körper innerhalb der richtigen Parameter bleiben und wir so ein gesundes Leben führen können. Daher ist das ECS für unser Überleben von entscheidender Bedeutung, weshalb es für das Aufrechterhalten der normalen Körperfunktionen unerlässlich ist.

Der Körper produziert seine eigenen Endocannabinoide, um das ECS in Schach zu halten. Manchmal kann er aber nicht genug produzieren. Wenn Sie sich krank oder schlecht fühlen, gibt es meist ein Problem mit der Homöostase, weswegen Ihr ECS darum kämpft, Ihren Körper wieder auf Kurs zu bringen.

Durch die Einnahme von CBD Öl können Sie einige zusätzliche Cannabinoide in Ihren Körper einbringen, um Ihr Wohlbefinden und einen gesunden Lebensstil zu fördern. Deswegen gewinnen CBD Produkte bei immer mehr Menschen an Beliebtheit.

CBD Extraktionsmethoden

Um den wachsenden Bedarf an Ölen zu decken, benötigen Unternehmen eine Möglichkeit, das Cannabinoid in konzentrierter, für den menschlichen Verzehr geeigneter Form aus der Cannabis-Pflanze zu extrahieren.

Zu diesem Zweck muss das Unternehmen Zugang zu Hanf haben. Wir hatten es zwar schon kurz angesprochen, aber wollen hier nochmals betonen, dass Marihuana in Deutschland illegal ist. Das bedeutet, dass CBD nicht daraus extrahiert werden kann. Hanf ist aufgrund seiner Beziehung zu Cannabis ebenfalls eingeschränkt verfügbar, aber aufgrund seines geringen THC-Gehalts kann eine Sondergenehmigung für den Anbau von Hanfkulturen erteilt werden. Nach EU-Recht ist dies gesetzlich zulässig, sodass viele Hersteller ihre Hanfernte auf sauberen Böden in ganz Europa anbauen.

Hanfpflanzen enthalten weniger als 0,2 % THC und sind eine großartige Option, um CBD zu extrahieren, da so nur vernachlässigbare Mengen an THC beinhaltet sind. Die Anteile, die sich in der Ernte befinden, können herausgefiltert werden, wenn das Unternehmen ein Öl mit 0 % THC verkaufen möchte.

Sehen wir uns nun die 4 häufigsten Extraktionsmethoden für CBD an.

1. Olivenölgewinnung

Eine sehr billige und einfache Methode zur Extraktion von Cannabinoiden ist die Verwendung von Olivenöl. Bevor das Öl ins Spiel kommt, decarboxyliert man das trockene, pflanzliche Rohmaterial. Das heißt, man erhitzt es eine Zeit lang auf eine bestimmte Temperatur, um die Stoffe in der Pflanze zu aktivieren. Im Allgemeinen dauert dies entweder 60 Minuten bei 120 °C oder 30 Minuten bei 140 °C.

Als Nächstes gibt man das Pflanzenmaterial in Olivenöl und erhitzt es zwischen 1 und 2 Stunden auf 100 °C. Die Cannabinoide entzieht man so dem Pflanzenmaterial und gibt sie in das Öl ab. Das Endergebnis ist Cannabinoidöl.

Obwohl dieses Verfahren einfach und kostengünstig ist, ist das resultierende Öl sehr leicht verderblich und neigt dazu, keine sehr hohen Ausbeuten an Cannabinoiden zu erzielen. Mit anderen Worten, es ist für Unternehmen nicht gerade rentabel, dieses Verfahren zu nutzen.

2. Trockeneisextraktion

Eine andere einfache Methode ist nur geringfügig komplizierter und teurer als die Olivenölgewinnung, nämlich das Extrahieren von Cannabinoiden mit Trockeneis. Es ist ziemlich zeitaufwendig und arbeitsintensiv, ergibt jedoch eine viel größere Ausbeute.

Zuerst schneidet man den Hanf in kleine Stücke geschnitten und in einen großen Eimer gefüllt. Dann bedeckt man etwa 1,5 Kilo (je nachdem wie viel Pflanzenmaterial vorhanden ist) mit Trockeneis und lässt es etwa drei Minuten lang stehen. Die Harze der Pflanze friert man durch diese Methode ein.

Als Nächstes bringt man einen Netzbeutel an den Eimer an. Danach schüttelt man die Eis-Hanf-Kombination einige Minuten lang. Dadurch kann man das gefrorene Harz von der Pflanzenmasse trennen. Den Eimer stellt man dann auf den Kopf. So können die gefrorenen Harzbrocken durch den Netzbeutel auf eine ebene Fläche wie beispielsweise eine Plexiglasscheibe fallen.

Wie Sie sehen, ist diese Methode sehr einfach und bringt einen anständigen Ertrag. Ein zu starkes Schütteln des Produkts kann jedoch die Qualität der resultierenden Cannabinoide tatsächlich beeinträchtigen. Daher ist Vorsicht geboten. Außerdem ist diese Methode sehr arbeitsintensiv.

3. Lösungsmittelextraktion

Lösungsmittel wie minderwertiger Alkohol, Ethanol und Butan eignen sich hervorragend zur Gewinnung von Cannabinoiden. Bei dieser Methode wird das gesamte Spektrum der Cannabinoide und Terpene aus der Pflanze extrahiert, sodass der Entourage-Effekt stattfinden kann. Dieser Effekt beschreibt, dass chemische Verbindungen in Cannabis umso besser wirken, wenn sie zusammen angewendet werden.

Ethanol und andere Lösungsmittel können zwar zu einem qualitativ hochwertigen Produkt führen, extrahieren jedoch auch Chlorophyll aus der Pflanze. Chlorophyll ist für den menschlichen Verzehr nicht völlig ungefährlich und kann sehr unangenehme Nebenwirkungen verursachen. Glücklicherweise kann Chlorophyll herausgefiltert werden. Leider verringert diese Filterung die Wirksamkeit des Öls.

Bei dieser Methode wird das Lösungsmittel dem Pflanzenmaterial zugesetzt. Die Flüssigkeit extrahiert die Cannabinoide und Terpene sowie etwas Chlorophyll aus dem Hanf. Dann wird die Mischung erhitzt, um die Flüssigkeit zu verdampfen, bis nur CBD-Grundöl übrig bleibt.

Auch dies ist eine sehr einfache Methode, die zu ordentlichen Erträgen führen kann. Lösungsmittel sind jedoch nicht gut für die menschliche Gesundheit. Butan ist zum Beispiel bei der Extraktion von Cannabinoiden wirksamer, reizt jedoch eher die Lunge. Daher ist es am besten, diese Methode zu vermeiden, da sie schädlich sein kann.

4. CO2-Extraktion

Die am häufigsten verwendete Methode zur CBD-Extraktion ist die CO2-Extraktion. Es gibt tatsächlich verschiedene „Ebenen“ der CO2-Extraktion, inklusive unterkritisch und überkritisch. Im Allgemeinen verwenden die Hersteller von CBD Ölen eine überkritische CO2-Extraktion, da diese hochwirksam ist.

Diese Methode erfordert viel spezielles Equipment und Know-how. Sie funktioniert mit einem Closed-Loop-System, was bedeutet, dass der Prozess in einem völlig separaten Kreislauf stattfindet. Zuerst kühlt man das CO2 auf -56 °C herunter, während man den Druck auf 5 Bar erhöht. Dadurch versetzt man das CO2 in einen „überkritischen“ Zustand. Das bedeutet, dass die Grenzen zwischen Flüssigkeit und Gas verschwimmen und sich beide gleichzeitig entsprechend beider Agregatzustände verhalten.

In diesem Zustand agiert das CO2 ein wenig wie ein Lösungsmittel. Man fürht es durch eine Kammer, die das Pflanzenmaterial enthält. Dabei hat das CO2 immer noch die Dichte einer Flüssigkeit, kann aber die gesamte Kammer wie ein Gas befüllen. Dies ist ideal für die Extraktion, da es so zu keiner Denaturierung oder Beschädigung kommt.

Das CO2 extrahiert die Cannabinoide und Terpene aus der Pflanze. Danarch leitet man es in einen Separator, der es in verschiedene Teile zerlegt. Die extrahierten Verbindungen schickt man dann in einen Sammelbehälter, während man das CO2 durch einen Kondensator leitet und in seinen ursprünglichen Zustand zurückführt. Hier kann man es recyceln und somit immer wieder für den Prozess verwenden.

Die subkritische CO2-Extraktion ist ein ähnlicher Prozess, erfordert jedoch einen niedrigeren Druck und ist daher weniger teuer. Dies führt jedoch zu einer geringeren Ausbeute und dauert länger.

Durch die CO2-Extraktion entsteht ein sicheres, hochwertiges, reines Öl, weshalb Unternehmen diese Technik bevorzugen. Die Kosten und technischen Fähigkeiten, die erforderlich sind, treiben den Preis des Produkts in die Höhe. Durch die erhöhte Sicherheit lohnt es sich aber trotzdem.

Was Sie bei der CBD-Extraktion beachten sollten

Wenn Sie sich am Anfang dieses Artikels gefragt haben, wie CBD aus der Cannabispflanze extrahiert werden kann, dann wurde Ihre Frage hoffentlich beantwortet! Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu tun. Kommerzielle Hersteller neigen aber dazu, die CO2-Extraktion aufgrund der Qualität des erzeugten Öls zu verwenden. Sicher, es ist enorm teuer und technisch aufwendig, aber es ist eine sehr sichere und effiziente Methode.

Achten Sie beim Kauf von CBD Produkten darauf, woher sie kommen. Die meisten Unternehmen rühmen sich mit der CO2-Extraktion. Jetzt wissen Sie, dass dies die seriösen Quellen sind, die Sie kaufen sollten.