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Was ist der „Entourage Effekt“?

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Geschrieben von Mark Schneider
Aktualisiert am Oktober 30, 2020

Die Cannabispflanze birgt viele Geheimnisse, wie dem „Entourage Effekt“. Sie ist weitgehend unerforscht, was an jahrzehntelangen Verboten und Angstmacherei liegt. Das ist auch der Grund, warum viele Menschen schon Angst bekommen, wenn sie nur den Namen Cannabis hören.

Die Pflanze selbst verfügt über die vertrauten Blätter, deren Form als Symbol für sich steht. Wenn Sie genau hinschauen, stellen Sie fest, dass diese grünen Blätter zu funkeln scheinen, wenn die Sonne im richtigen Winkel auf sie fällt. Aber was hat es genau mit dieser Pflanze auf sich?

Jedes Blatt der Cannabispflanze ist mit Trichomen bedeckt. Das sind winzig kleine Haare, die der Pflanze diese schimmernde Aura verleihen. Die Trichome sind die Kraftquelle dieser Pflanze. Sie enthalten ungefähr 100 verschiedene Verbindungen, die man als Cannabinoide bezeichnet. Außerdem verfügen sie über Terpene.

Die berühmtesten (oder berüchtigtsten) Cannabinoide sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Es gibt zwar noch einige weitere Cannabinoide, die inzwischen relativ bekannt sind, aber nicht an die Popularität von den beiden oben genannten heranreichen. Obwohl man diese Verbindungen am häufigsten untersucht und am besten verstanden hat, sind sie nicht die einzigen in der Pflanze vorhandenen Substanzen. Es mag Sie wahrscheinlich überraschen, dass auch andere Verbindungen der Pflanze wichtige Wirkungen auf den menschlichen Organismus haben.

Hier kommt der „Entourage Effekt“ ins Spiel. Vielleicht haben Sie diesen Begriff schon einmal gehört, aber falls nicht, erklären wir Ihnen in diesem Artikel genau, worum es sich dabei handelt und, warum er so wichtig ist.

Lesen Sie einfach weiter, um mehr zu erfahren…

Was ist der „Entourage Effekt“?

Der „Entourage Effekt“ bezieht sich auf die synergistischen Eigenschaften von Cannabinoiden. Die Cannabinoide und Terpene der Pflanze arbeiten alle zusammen, um die Wirkungen zu erzeugen, die Cannabis auf den Körper hat, inklusive jener, für die es so weithin bekannt ist.

Interessanterweise nimmt man an, dass der „Entourage Effekt“ für die Verringerung der Wirkung von THC verantwortlich ist. An Orten, an denen Marihuana für den Freizeitgebrauch legal ist (dies gilt natürlich nicht für Deutschland), konsumieren die Menschen die Pflanze in ihrer Freizeit, um ihre psychoaktiven Wirkungen zu erfahren. Wenn THC jedoch isoliert eingenommen würde, wäre das „High“ wahrscheinlich zu intensiv, um es zu ertragen. In einer von Dalton et al. durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass CBD dem durch THC verursachten „High“ entgegenwirkt und seine psychoaktiven Eigenschaften im Wesentlichen mindert.

Grundsätzlich sind die Bestandteile von Cannabis bei alleiniger Einnahme bei weitem nicht so wirksam wie bei einem kombinierten Konsum. Es geht hier also um Teamwork, weshalb der Begriff „Entourage“ für dieses Phänomen so passend ist.

Was ist ein anwendbares Beispiel für den „Entourage Effekt“?

In Deutschland ist medizinisches Cannabis inzwischen legal. CBD Öl, das aus Hanf – nicht Marihuana – stammt, darf man als Nahrungsergänzungsmittel verkaufen. Alles, was THC enthält ist verboten, außer ein Arzt verschreibt es. Es gibt zum Beispiel auch ein aus Cannabis gewonnenes Medikament, das sowohl THC und CBD enthält und in Deutschland verschreibungspflichtig ist: Sativex. Sie brauchen nicht aufgeregt sein, denn Sativex ist nur unter besonderen Umständen verfügbar, beispielsweise bei schwerer Epilepsie. Anderweitig ist es völlig illegal.

Sativex enthält rund 48 mg THC, was extrem hoch ist. Es ist tatsächlich möglich, nach nur 10 mg THC eine Psychose zu erleben. Die Forschung hat aber gezeigt, dass nur 4 von 250 Patienten unter Sativex eine toxische Psychose haben, die Symptome wie Paranoia und eine substanzbedingte Abkapselung mit der Realität umfasst.

Warum also, wenn dieses Medikament so viel THC enthält, ist es unwahrscheinlich, dass es zu einer Psychose kommt? Wenn Sie vermutet haben, dass dies auf den „Entourage Effekt“ zurückzuführen ist, haben Sie richtig gelegen! In Sativex gibt es die gleiche Menge THC und CBD, wodurch die anti-psychoaktiven Eigenschaften, die wir bereits erwähnt haben, zum Tragen kommen.

Mit anderen Worten, Sativex würde ohne den „Entourage Effekt“ nicht funktionieren, da die Risiken dem Nutzen für Patienten, die dieses Medikament einnehmen, nicht wert wäre.

Nachweis des „Entourage Effekts“

Es ist sehr leicht Behauptungen über Dinge zu machen, die nicht untersucht wurden, da es nicht viel Forschung gibt, um das Gegenteil zu untermauern. Cannabis als Ganzes ist zu wenig erforscht, was sich hoffentlich in naher Zukunft ändern wird. Der „Entourage Effekt“ ist aber eine weitere Nische, in der die Forschung noch nicht wirklich weit ist. Es gibt jedoch genügend wissenschaftliche Beweise, um die Existenz des „Entourage Effekts“ zu untermauern.

Da, wo Cannabis legal ist, gibt es Anekdoten, dass Vollspektrumprodukte wirksamer seien als isolierte Verbindungen (wie CBD Isolat). Anekdoten sind natürlich nie fundierte Beweise, aber es gibt auch wissenschaftliche Forschung zum Thema.

Bereits 1981 wurde eine Studie veröffentlicht, die das Vorhandensein des „Entourage Effekts“ erstmals bestätigte. Die Forscher Fairbairn und Pickens stellten fest, dass ganze Pflanzenextrakte im Vergleich zu THC um 330 % mehr Aktivität produzierten. Die Hypothese lautete, dass die Cannabispflanze „Inhibitor-“ und „Synergisten“ -Verbindungen haben könnte, die zusammenwirken, um die Wirkung zu erzielen.

Die Studie von Dalton et al. erwähnte diese Wirkung schon viel früher, nämlich 1976. Die 15 an dieser Studie beteiligten Probanden erhielten sowohl THC als auch CBD in hohen Dosen. Über 73 % gaben an, dass das „High“ stärker war, wenn THC alleine verwendet wurde. Dies ist natürlich kein schlüssiger Beweis, weist aber eindeutig auf eine hemmende Wirkung hin.

In einer weiteren Studie aus dem Jahr 2013 wurden Patienten untersucht, die Medikamente auf Marihuana-Basis oder medizinisches Marihuana anwendeten. In bestimmten Gegenden gibt es mittlerweile viele Medikamente auf Cannabis-Basis, was bedeutet, dass Ärzte nicht nur Sativex verschreiben können. Ein weiteres Medikament ist beispielsweise Marinol, das eine synthetische Form von THC verwendet, die man folglich nicht aus der Pflanze gewinnt. Mit anderen Worten, dieses Medikament enthält keine anderen Cannabinoide oder Terpene aus der Pflanze.

In der Umfrage wurden 953 Personen zu ihrem Gebrauch befragt. Erstaunliche 98 % gaben an, medizinisches Marihuana gegenüber Medikamenten wie Marinol zu bevorzugen. Grundsätzlich bevorzugen die Menschen Ganzpflanzungsmethoden gegenüber synthetischen Verbindungen, da diese den „Entourage Effekt“ unterdrücken.

Dies ist wiederum kein klinischer Beweis, weist aber durchaus auf die Existenz und Wirksamkeit des „Entourage Effekts“ hin.

Warum ist der „Entourage Effekt“ nützlich?

Die Menschen in Deutschland fangen an zu verstehen, wie CBD zur Förderung des Wohlbefindens beitragen kann. Da CBD mit dem Endocannabinoidsystem des Körpers zu interagieren scheint, um die Homöostase aufrechtzuerhalten und dem Körper einen zusätzlichen Schub zu geben, bietet es ein großes Potenzial für eine gute Gesundheit.

Aber wo kommt der „Entourage Effekt“ ins Spiel? Natürlich verbietet das deutsche Gesetz den Verkauf von aus Marihuana gewonnenen Produkten. CBD kann man jedoch glücklicherweise aus der industriellen Hanfpflanze gewinnen. Dies bedeutet, dass keines der in diesem Land verkauften CBD Produkte mehr als 0,2 % THC enthalten darf. Daher ist es unwahrscheinlich, dass man den vollen „Entourage Effekt“ mit legalem CBD Öl in Deutschland ausschöpfen kann.

Sie brauchen aber keine Sorge haben! CBD und THC sind nicht die einzigen Verbindungen in Cannabis. Es gibt viele andere Verbindungen, die nicht so berüchtigt sind wie THC. Darüber hinaus sind auch Hunderte von Terpenen am „Entourage Effekt“ beteiligt. Man nimmt an, dass Terpene der Pflanze nicht nur ihren Geschmack und Duft verleihen, sondern auch die Art und Weise beeinflussen, wie sich Cannabinoide an die entsprechenden Rezeptoren im Körper binden. Dies bedeutet, dass Terpene genauso wichtig sind wie Cannabinoide.

Kurz gesagt, es ist viel besser, ein Breitspektrum-Extrakt oder sogar ein ganzes Spektrum (sofern es aus Industriehanf stammt) zu verwenden, um die Wirkung von CBD optimal zu nutzen. Viele Hersteller in Deutschland und der EU verkaufen diese CBD Produkte, indem sie angeben, dass sie ganze Pflanzenextrakte enthalten, um eine möglichst große Anzahl von Cannabinoiden und Terpenen aufzunehmen.

Was ist die beste Konsumart, um den „Entourage Effekt“ zu erhalten?

Wenn Sie darüber nachdenken, CBD auszuprobieren, oder bereits damit begonnen haben, sollten Sie die Etiketten Ihrer CBD Produkte überprüfen. Es ist einfach, Vollspektrum- oder Breitbandprodukte in die Hände zu bekommen. Auf dem Etikett Ihres CBD Produktes sollte angegeben sein, was Sie einnehmen und wie die Verbindungen extrahiert wurden.

Die üblichste Form der Verabreichung ist der Kauf eines CBD Öls mit vollem Spektrum, den man aus Industriehanf gewinnt. Zu diesem wachsenden Markt gehören jedoch auch Lebensmittel und Dampfflüssigkeiten. Es geht jetzt also darum, herauszufinden, was am besten zu Ihnen passt.

Worauf Sie beim „Entourage Effekt“ achten sollten

Wir hoffen, dass Sie jetzt besser verstehen, was der „Entourage Effekt“ ist und wie er funktioniert.

Wie wir kurz erwähnt haben, ist es derzeit recht schwierig, ein konkretes klinisches Argument vorzulegen, um zu beweisen, dass der „Entourage Effekt“ existiert, und es ist selbstverständlich, dass weitere Forschungen unbedingt erforderlich sind. Aber die anekdotenhaften Beweise und die bisher wenigen Versuche scheinen zu zeigen, dass es definitiv eine Wirkung gibt.

Überprüfen Sie beim Kauf von CBD Produkten immer das Etikett, um sicherzustellen, dass Sie ganze Pflanzenprodukte kaufen!