Es scheint ganz so, als wäre CBD aus dem Nichts aufgetaucht: Niemand hatte je davon gehört und plötzlich ist es überall in den Nachrichten. Die Wahrheit ist jedoch, dass Cannabidiol schon ewig existiert, noch lange bevor es dank CBD-Öl so populär wurde. Doch was ist eigentlich die Geschichte CBDs?
Wenn Sie mehr darüber erfahren und wissen möchten, wie es dazu kam, dass das Cannabinoid so beliebt ist, dann lesen Sie einfach weiter. Die Geschichte CBDs ist nämlich wirklich sehr interessant! Außerdem können Sie dann beim nächsten Gespräch mit Ihren Freunden durch Ihr neues Wissen glänzen, wenn Sie jemand fragen sollte, was in ihrem kleinen Fläschchen ist.
Hier sind die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte CBDs – lassen Sie uns wissen, falls wir etwas vergessen haben sollten!
Die Geschichte CBDs: Eine Chronologie
1940 | Roger Adams isoliert CBD aus Marihuana, kann es aber nicht richtig beschreiben
Cannabidiol kommt zusammen mit möglicherweise hundert anderen Cannabinoiden in der Pflanze Cannabis sativa vor. Der ehemalige Harvard-Student Roger Adams arbeitete 1940 als organischer Chemiker an der University of Illinois. Er hatte den Entschluss gefasst, die Chemie von Cannabis zu erforschen. Zu dieser Zeit war die Pflanze noch geheimnisvoller und rätselhafter als heute. Besonders war Sie dafür bekannt, dass sie die Leute „high“ macht. Allerdings wusste zu dieser Zeit noch niemand, warum. Adams gelang es, die CBD-Verbindung erfolgreich aus der Pflanze zu extrahieren. Dabei beschrieb er jedoch nicht ihren chemischen Aufbau. Aus diesem Grund nennt man Adams leider nicht wirklich sehr oft für seine Entdeckung genannt, obwohl er technisch gesehen der Erste war, der CBD entdeckt hatte.
1946 | Dr. Walter S. Loewe führt die ersten Cannabinoid-Tests an Tieren durch
Bis heute hat man wirklich nur sehr selten Cannabinoid-Tests am Menschen durchgeführt. Viel öfter hingegen testete man an Tieren wie Mäusen und Ratten. Im Gegensatz datz finden heute immer mehr Versuche am Menschen statt. Bereits im Jahr 1946 machte man die ersten Tests mit Kaninchen und Mäusen. Dr. Walter Loewe führte Versuche an Nagetieren mit CBD, THC und CBN durch. Er fand heraus, dass THC in Mäusen, in Bezug auf eine induzierte Trance, Katalepsie verursachte, während CBD keine auffälligen Verhaltensweisen erzeugte. Darüber hinaus löste THC bei Kaninchen eine „zentrale Erregung“ hervor, CBD hingegen tat dies nicht. Entsprechend zeigten diese Studien, dass THC die psychoaktiven Wirkungen von Marihuana auslöste. Das legte zum ersten Mal nahe, dass CBD kein Rauschmittel ist. Die chemischen Strukturen dieser Cannabinoide differenzierte man hier noch nicht. Deswegen konnte Dr. Loewe diese Ergebnisse nicht vollständig abschließen.
1964 | Professor Raphael Mechoulam isoliert CBD und beschreibt seine chemische Struktur
Der israelische Wissenschaftler Dr. Raphael Mechoulam von der Hebräischen Universität Jerusalem gelang es als erstem nach Dr. Adams, erfolgreich CBD isolieren. Zusätzlich schaffte es Dr. Mechoulam die Stereochemie von CBD zu identifizieren und als erster in der Geschichte CBDs, diesem eine chemische Struktur zuzuweisen. Deshalb spricht man ihm auch häufig die Entdeckung von CBD zu. Ebenfalls war es Mechoulam, der die Struktur von THC isolieren und beschreiben konnte. So ist es nicht verwunderlich, dass er eine äußerst einflussreiche Person in der modernen Cannabisbranche ist. In Zuge seiner Arbeit hat er bis heute mehr als 350 Forschungsartikel mit Schwerpunkt Cannabis veröffentlicht. Zusammenfassend kann man also sagen, dass es ohne ihn kaum denkbar gewesen wäre, dass sich die CBD-Industrie heute so gut entwickeln kann.
Ende der 1960er Jahre | Mechoulam und seine Kollegen beginnen, Cannabinoide an Primaten zu testen
Obwohl es ist nicht immer wirklich ideal ist, Nagetiere als Modelle für Versuche zu verwenden, wenn man die Ergebnisse dann auf den Menschen übertragen möchte, sind sie viel enger mit uns verwandt. Deshalb eignen sie sich auch besser, um Tests durchzuführen. Darum wählten auch Dr. Mechoulam und sein Labor Primaten für den Test ihrer neu isolierten Cannabinoide aus. Erneut stellte man dabei fest, dass THC berauschende Wirkungen hervorruft. Im Gegensatz dazu kristalisierte sich heraus, dass CBD keine psychoaktiven Eigenschaften aufweist. Diesmal konnten die Wissenschaftler jedoch das erste Mal in der Geschichte CBDs genau beschreiben, welche Bestandteile welche Wirkung hatten.
Mitte der 1970er Jahre | British Pharmacopoeia bringt die erste Cannabistinktur auf den Markt
Obwohl alte Gesellschaften Cannabis seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendeten, kriminalisierte man die Pflanze aufgrund ihrer psychoaktiven Eigenschaften. Das änderte sich allerdings, als man feststellte, dass CBD kein „High“ verursacht. Deswegen begannen die Intrigen wegen seines potenziell medizinischen Nutzens zu wachsen. British Pharmacopoeia, ein renommiertes Unternehmen mit hohen Qualitätsstandards für medizinische Substanzen, brachte die erste lizenzierte Cannabistinktur auf den Markt. Sehr wahrscheinlich handelte es sich dabei um ein CBD Öl mit vollem Spektrum. Folglich handelt es sich um das erste solcher Produkte in Bezug auf Lizenzierung und Akzeptanz.
1980 | Dr. Mechoulam arbeitet mit südamerikanischen Forschern zusammen und veröffentlicht Studien zu Cannabis und Epilepsie
Nur einige Jahre später führte Dr. Raphael Mechoulam eine Studie über die Auswirkungen von CBD auf 16 klinische Patienten mit schwerer Epilepsie durch. Bei der Arbeit handeltete es sich um eine Kooperation mit einem Forscherteam der Sao Paulo-Medizinfakultät von Santa Caso in Brasilien. Heute geht man davon aus, dass dies wohle eine der ersten Doppelblindstudien mit CBD war. Außerdem waren die meisten Probanden Kinder, welche an schweren Formen der Erkrankung litten. Folglich konnte man sehen, dass bei allen Personen, die an der Studie teilnahmen, eine Verbesserung der Symptome zusammen mit geringen bis keinen Nebenwirkungen auftraten. Dies war ein bahnbrechender Moment in der Geschichte CBDs.
Allerdings erlankten die Ergebnisse dieser Studie leider nicht wirklich an Bekanntheit. Besser gesagt, lag das fehlende Inzeresse vor allem am negativen Stigma, welches in Bezug auf Cannabis zu dieser Zeit extrem groß war. Dazu gehörten herabwürdigende Klischees über faule Kiffer und Hippies, die Cannabis während der Free-Love-Bewegung der 60er und 70er Jahre konsumierten. Mechoulam selbst sagte: „Wer interessierte sich für unsere Erkenntnisse? Niemand! Und das, obwohl viele der epilepsiekranken Kinder täglich 20, 30, 40 Anfälle hatten. Was haben sie gemacht? Nichts!“ Leider spiegelt dies genau die heutige Situation wider, auch wenn sich die Dinge zu bewegen beginnen.
2000er Jahre | Einige Länder beginnen, Cannabis zu entkriminalisieren
Im Jahr 2001 entkriminalisierte das kleine Luxemburg Cannabis. Daraufhin folgte Portugal, das alle Drogen in einer etwas extremen Politik entkriminalisierte. Infolgedessen verbesserte sich die soziale Situation dort überraschend. Weil man den medizinischen Nutzen allgemein anerkannte, legalisierte Kanada medizinisches Cannabis im Jahr 2001. Zwei Jahre später entkriminalisierte Belgien die Pflanze und auch immer mehr Länder begannen, dieser Entscheidung zu folgen. Einige entkriminalisierten die Pflanze, während andere einen Schritt weiter gingen und sie sogar für den medizinischen Gebrauch erlaubten.
2001 | Die Verordnung über den Missbrauch von Drogen wird verabschiedet
In Großbritannien erlässt man 2001 die Verordnung über den Missbrauch von Arzneimitteln, die neue Gesetze für Cannabis vorsah. Infolfedessen war der Anbau von Cannabis unter einer besonderen Lizenz möglich. Diesen musste man allerdings beim Innenministerium beantragen. Da man weiter an Cannabis forschte, erlaubte dieses Gesetz ebenfalls das Rauchen von Cannabis zu Forschungszwecken.
2011 | Das erste auf Cannabis basierende Medikament wird in Deutschland zugelassen
Nabiximols, besser bekannt unter dem Handelsnamen Sativex, ließ man 2011 in Deutschland zu. Das Medikament enthält CBD und THC. Allerdingsverwendet man es vorwiegend zur Behandlung von Muskelspastiken im Zusammenhang mit Multipler Sklerose (MS). Natürlich verschreiben es die Ärzte nur unter besonderen Umständen (d.h. wenn Patienten nicht auf andere Medikamente ansprechen) und ist nicht sehr weit verbreitet. Trotzdem muss man sagen, dass die Zulassung eines Medikaments aus Cannabis beziehungsweise mit psychoaktivem THC ein enormer Sprung in der Geschichte CBDs und Cannabis war.
2017 | Die Weltgesundheitsorganisation
bestätigt, dass CBD sicher ist
In einer Sitzung des WHO-Expertenkomitees für Drogenabhängigkeit (ECDD) stellte man in einer Reihe von Tests und Studien fest, dass CBD für den Menschen sicher und gut verträglich ist. Weiterhin sagte man, dass es kein Missbrauchspotenzial und wenig Nebenwirkungen habe. Außerdem seien diejenigen, die existieren, sehr gering. Trotzdem war sich die WHO jedoch sicher, klar zu machen, dass CBD nicht für medizinische Zwecke empfohlen worden sei. Ursache dafür sei, dass in diesem Bereich weitere Forschung erforderlich sei.
2018 | Weltweit wird Cannabisgeschichte geschrieben
2018 war ein wichtiges Jahr für Cannabis und CBD. Insbesondere, weil man inzwischen kontinuierlich Forschungsstudien durchführt. Auch die Akzeptanz für medizinisches Cannabis wächst stetig weiter. Das basiert vor allem auf Nachrichten wie beispielsweise über Billy Caldwell. Dabei handelt es sich um einen jungen Iren, der an schwerer Epilepsie leidet. Allerdings konnte ihm Medizinisches Cannabisöle aus Kanada helfen. Als die Menschen sahen, dass Medikamente auf Cannabisbasis einem leidenden kleinen Jungen geholfen haben, konnten sie nicht anders, als ihre Meinung über die Pflanze zu ändern.
Cannabis in Kanada
Der liberale Premierminister Justin Trudeau hat in diesem Jahr auch in Kanada Cannabis komplett legalisiert. Sein Ziel ist es, den Verbrauch bei jungen Menschen zu reduzieren und die sichere Verwendung von Cannabis zu garantieren. Das basiert auf seiner Ansicht, dass dies durch eine Kriminalisierung nicht möglich sei.
Während Deutschland weit davon entfernt ist, Marihuana für den Freizeitgebrauch zu legalisieren, werden trotzdem ständig und mit wachsendem Nachdruck Änderungen an den bestehenden Gesetzen gefordert. Inzwischen ist Cannabis auch hierzulande als Arzneimittel verfügbar. Auch CBD erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit, weswegen man davon ausgehen kann, dass es in diesem Bereich im neuen Jahr viele Änderungen geben wird.
2019 | Was kommt als Nächstes für CBD?
Angesichts der enormen Zunahme der deutschen CBD-Verkäufe und der sich rasch ändernden Gesetzgebung ist es nur logisch anzunehmen, dass mit großen Dingen zu rechnen ist. CBD wird wahrscheinlich zu einer größeren Sache als bisher und damit können wir neue Gesetze, neue Regulierungen und größere, bessere Dinge von der Industrie erwarten. Wir können also gespannt sein!