Das HWS-Syndrom und CBD

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Geschrieben von Jana Delzer
Aktualisiert am März 3, 2020

 

Fast jeder siebte Deutsche hat Probleme mit der Halswirbelsäule. Obwohl die Ursachen hierfür sehr unterschiedlich sein können, führen diese Probleme nicht selten trotzdem zu einem chronischen HWS-Syndrom. Dies ist für die Betroffenen nicht nur schmerzhaft, sondern schränkt sie häufig auch in ihrem Alltag ein. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was das HWS-Syndrom ist und, ob CBD beim HWS-Syndrom helfen kann. 

Was ist das HWS-Syndrom

Unter der Bezeichnung HWS-Syndrom (manchmal auch als Zervikalsyndrom bezeichnet) versteht man all jene Beschwerden, welche in der Halswirbelsäule (kurz HWS) auftreten beziehungsweise von ihr ausgehen. Dazu gehören etwa Schmerzen oder Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in den Armen, im Nacken sowie den Schultern. 

Mediziner unterscheiden hier noch weiter. So gibt es ein plötzlich auftretendes HWS-Syndrom, unter dem man beispielsweise nach einem Unfall leiden kann. Generell spricht man von einem subchronischem HWS-Syndrom in den ersten drei Monaten nach dem ersten Auftreten der Beschwerden. Patienten, deren Probleme länger als drei Monate anhalten, leiden unter einem chronischen HWS-Syndrom. Die Ursachen finden sich hier überwiegend in degenerativen Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule. 

Klassische Symptome des HWS-Syndroms

Unter welchen Symptomen man leidet, ist besonders davon abhängig, in welchem Bereich der Halswirbelsäule sich die Probleme befinden. In der Medizin unterscheidet man hier zwischen dem oberen (1. bis 2. Wirbel), mittlerem (3. bis 5. Halswirbel) und unteren (6. bis 7. Wirbelkörper) HWS-Syndrom. 

Sind die oberen Wirbel betroffen, dann strahlen die Schmerzen etwa bis in den Kopf aus. Dies nennt man auch Zervikozephalgie. Als Folge können Nackenschmerzen im Hinterkopf, Kiefer oder Gesicht auftreten. Außerdem ist es möglich, dass die Betroffenen unter Schwindel oder Störungen im Bereich sehen, hören sowie schlucken leiden. 

Befinden sich die Problemstellen im mittleren oder unteren Bereich der Halswirbelsäule, dann nennt man dies Zervikobrachialgie. Patienten leiden hier besonders durch Schmerzen im Nacken, den Schultern und Armen. Weiter können auf Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Fingern auftreten. Die Ursache hierfür ist ebenfalls Druck auf die Nervenwurzel durch beispielsweise einen Bandscheibenvorfall. 

Egal, wo sich die eigentliche Ursache des HWS-Syndroms befindet, die Patienten leiden unter starken Verspannungen, Schmerzen und Einschränkungen in ihrem Alltag. 

Ursachen des HWS-Syndroms

Durch den modernen Lebenswandel ist die Tendenz, an einem HWS-Syndrom zu erkranken, stetig steigend. Entsprechend ist es nicht überraschend, dass inzwischen 15% aller Deutschen unter Schmerzen an der Halswirbelsäule leiden. 

Das gleiche trifft auch auf das BWS-Syndrom (also der Brustwirbelsäule) zu. Der wohl größte Einflussfaktor ist, dass wir immer mehr Zeit im Sitzen verbringen. Da der moderne Mensch meist sitzend am Computer arbeitet, verbringt viel Zeit sitzend im Auto oder der Bahn, entspannt sich abends ebenfalls sitzend vor dem Fernseher und bewegt sich allgemein viel zu wenig. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass der Bereich der Halswirbelsäule im Laufe der Zeit immer schwächer wird. Weiter kommt es zu Verspannungen in der Muskulatur durch fehlerhafte Haltungen und Überlastungen. 

Die 5 häufigsten Gründe für ein HWS-Syndrom:

  • Unfälle bzw. Verletzungen 
  • Bandscheibenvorwölbung der HWS (auch Protrusion genannt)
  • Somatoforme Schmerzstörung
  • Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen wie z.B. Arthrose oder Spondylose
  • Blockierung von Wirbelgelenken durch Dauerbelastung (auch Segmentale Dysfunktion genannt) 

Daneben sind auch Erkrankungen wie etwa Rheuma in der Lage, die beschriebenen Beschwerden zu verursachen. 

Weiter sind auch Faktoren wie etwa Stress als Auslöser der Erkrankung denkbar. Das liegt vor allem daran, dass man sich in stressigen Situationen verkrampft und häufig auch die Schultern unbewusst hochzieht. Das führt zu dauerhaften Spannungszuständen, welche als Folge das Beschwerdebild des HWS-Syndroms hervorrufen können. 

Diagnose des Halswirbelsäulen-Syndroms

Die meisten Betroffenen gehen irgendwann den Weg zum Arzt, um Klarheit über den Ursprung ihrer Symptome zu schaffen. 

Häufig überweist der Hausarzt die Patienten dann zum Orthopäden beziehungsweise Neurologen. Beides sind die richtigen Ansprechpartner beim HWS-Syndrom. Besonders bei neurologischen Symptomen, wie Schwindel oder Sehstörungen ist es wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen. 

Nach einer gründlichen Anamnese folgt normalerweise eine körperliche Untersuchung. Um den Verdacht auf das HWS-Syndrom zu bestätigen wendet man dann bildgebende Verfahren, wie etwa Röntgenbilder oder eine Untersuchung im Computer- bzw. Kernspintomografen an. 

Medikamentöse Behandlung

Hat sich bei der Untersuchung der Verdacht auf HWS-Syndrom bestätigt, kommen vor allem Schmerzmedikamente zum Einsatz. Grund dafür ist die Schonhaltung, welche viele Patienten aufgrund ihrer Schmerzen einnehmen. Sie hat zur Folge, dass häufig noch mehr Schmerzen und Verspannungen entstehen, weil sich der Körper konstant in einer unnatürlichen Position befindet.

Bei sehr starken Schmerzen und Verspannungen ist es möglich, dass Ärzte Medikamente der Gruppe der Morphine oder für die Muskelentspannung verschreiben. In seltenen Fällen kommen auch Injektionen von Lokalanästhetika zum Einsatz. Natürlich stellt dies nur einen Baustein in der gesamten Behandlung dar. 

Nicht-medikamentöse Behandlung

Bei der konservativen Behandlung ohne Medikamente kommt häufig die manuelle Therapie zum Einsatz. Dazu gehören zum Beispiel Krankengymnastik, Physiotherapie und Massagen, die dabei helfen können, die verspannte Muskulatur zu lösen. Ebenfalls verwendet man häufig auch physikalische Anwendungen, die man mit Wärme und Reizstrom durchführt. All diese Behandlungsmöglichkeiten kann der Arzt auf Rezept verschreiben. 

Daneben kann etwa auch eine Deblockierung der Wirbelgelenke im Zuge einer chiropraktischen Behandlung zum Einsatz kommen. Durch gezielte Übungen, welche die Patienten auch allein zu Hause machen können, ist es möglich, den Behandlungserfolg weiter positiv beeinflussen. 

Zusätzlich ist es hilfreich, sich körperlich aktiver zu bewegen, um somit einseitige Verspannungen zu verbessern und ihnen außerdem vorzubeugen. 

Cannabis und das HWS-Syndrom

Natürlich stehen den Patienten heute auch weitere Möglichkeiten zur Verfügung, um etwas gegen ihr HWS-Syndrom zu tun. Cannabis bietet hier eine besondere Möglichkeit, weil seine Cannabinoide (wie CBD und THC) mit dem Endocannabinoid-System (ECS) interagieren, das es in jedem menschlichen Körper gibt.

Medizinisches Cannabis

In Deutschland können Ärzte ihren Patienten seit dem Jahr 2017 medizinisches Cannabis auf Rezept verschreiben. Auch wissenschaftlich konnte man hinreichend nachweisen, dass Cannabis schmerzlindernd wirken und die Muskeln entspannen kann. Allerdings ist es zwei Jahre nach Inkrafttreten der Möglichkeit, medizinisches Cannabis zu verschreiben, leider häufig noch sehr schwierig, einen Mediziner zu finden, der ein entsprechendes Rezept ausstellt.

CBD

Mittlerweile ist allerdings auch bekannt, dass Cannabidiol (kurz CBD) ebenfalls eine Wirkung bei der Bekämpfung von Schmerzen zeigt. Entsprechend ist es auch mit CBD möglich, eventuelle Fehlhaltungen zu korrigieren. Im Gegensatz zu Cannabis, enthalten CBD Produkte kein psychoaktives THC. Das bedeutet, dass sie zum einen frei verkäuflich sind. Zum anderen machen sie nicht “high”. 

Daneben wirken CBD Produkte entzündungshemmend und fördern die Durchblutung. Beides ist beim HWS-Syndrom sehr hilfreich. 

Im Vergleich zu klassischen Medikamenten, gibt es auch sonst kaum Nebenwirkungen. Durch die Wechselwirkung mit dem ECS kann der menschliche Körper CBD ebenfalls sehr gut aufnehmen. Weiter gibt es keine zeitliche Begrenzung für die Anwendung von CBD, was ein weiterer großer Unterschied zu konservativen Schmerzmitteln ist.